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NQ - Bauernprotest in Fessenheim

NQ-Anlagentechnik hat ca. 600 Biogasanlagen im deutschsprachigen Raum gebaut. Hinter jeder Anlage steht ein Familienbetrieb der über Generationen Tierhaltung und Nahrungsmittelproduktion für die Versorgung der Bevölkerung bereitstellt.

Seit ca. 25 Jahren ist dann ein wichtiges Standbein der Landwirtschaft hinzugekommen Die Bereitstellung von Regenerativer Energie. Kaum ein Dorf in Bayern ohne Biogasanlage, fast kein Hof ohne PV-Anlage. 

Ich spüre seit 2012, (Also seit 11 Jahren) eine stetig steigende Verunsicherung bei diesen Familienbetrieben.  

Wie sichere ich den Fortbestand der über Generationen weitergegeben Landwirtschaft?

Welche Lücke finde ich um über die Runden zu kommen.?

Die Kunden klagen über einen immer stärkeren Druck von Behörden!
Durch politische Äußerungen und Berichterstattung sehen sich viele an den Pranger gestellt. Das gilt auch für Meine Firma!

Anstatt der Landwirtschaft für Ihre Rolle beim Natur und Klimaschutz anzuerkennen zu zeigen, werden seit Jahren auf dem Rücken der Landwirte immer mehr regularien und Vorschriften erlassen.

Als ich angefangen habe Genehmigungsplanungen für Biogasanlagen zu machen, hatten die gesamten Unterlagen, für eine Biogasanlage, einen Umfang von einem Schnellhefter mit ca. 2cm Dicke. Die Genehmigung ging innerhalb eines halben Jahres von Statten. 

Die kosten lagen bei ca 5000 DM!

 Heute  benötigt die Baugleiche Anlage  4 Komplette Aktenordner Papier!
 Planungshonorare,  Gutachten, Sicherheitstechnische Abnahmen, Dokumentation und Behörden Gebühren von 50.000,€  fällig.  Von der ersten Idee bis zum Genehmigungsbescheid vergehen meist 1,5 bis 2 Jahre!

Der Aufwand hat sich verzwanzigfacht. Die Zeit vervierfacht!

Das gleiche trifft für das erneuerbare Eneriegesetz, und viele Andere Bereiche zu! Nicht zu vergessen ist hier auch der Zugang zu den Stromnetzen, Der Mittelstand bezahlt hier was die Netzbetreiber aufgebaut haben. Die Politik schaut zu….

Es ist für mich nicht nachvollziehbar warum von Entbürokratisierung gesprochen wird, aber genau das Gegenteil Realität ist. Das ist aus meiner Sicht einer der Hauptgründe für den Protest und den Frust der Landbevölkerung.

Die Mentalität… es läuft was schief… also wird ein neues Regelwerk von einer neugeschaffen Behördenabteilung  auf den weg gebracht   muss aufhören!
Die Energiewende auf dem Land wird nur mit Entbürokratisierung gelingen.

Vor 26 Jahren haben wir im Donauries angefangen Biogasanlagen zu bauen. Damals wurden wir belächelt heute kommen 97 Prozent des Verbrauchs aus Erneuerbaren Energien Made in Donau-Ries.
Biogas hat hier einen Anteil von etwa der Hälfte. Regionale Wertschöpfung kombiniert mit Flexibler Fahrweise sind nachhaltig und Sichern die Energieversorgung.
In Bayern existieren ca. 3000 Biogasanlagen dies ist ein Drittel des gesamten Bestandes in Deutschland. Die Leistung in Bayern beträgt 1,237 Gigawatt.

Falls die Politik hier die Richtigen Impulse setzt, könnten bei vierfachem Ausbau ca. 4,8GW Steuerbare Leistung von der Landwirtschaft bereitgestellt werden.
Tatsächlich werden aber nun Erdgas BHKW als Gaskraftwerke ohne Wärmenutzung  Geplant (bzw. stehen kurz vor der Umsetzung). Warum wird dies nicht dezentral und deutlich kostengünstiger mit Klimafreundlichem Biogas gemacht?

Ich bin persönlich der Meinung das mit der unüberlegten KFZ Steuer und Agrardiesel Kürzung, eigentlich nur der letzte Nerv bei uns, Land und Energiewirten getroffen wurde. Der Druck auf die Landwirte entlädt sich, ausgelöst durch diesen Funken.

Es darf nicht Ziel sein einen Flächenbrand zu erzeugen, sondern mit Demokratischen Mitteln und Konsens, eine verlässliche Entwicklung aus der jetzigen Situation herbei zu führen.

Veränderung braucht Zeit und Vertrauen keinen Populismus!

Wir, die Landbevölkerung, sind das Rückgrat für die Zukunft. Wo soll Energie und Ernährung herkommen? Große PV Freiflächenanlagen, Windräder und Biogasanlagen sind alternativlos für eine nachhaltige kostengünstige Energieversorgung des ganzen Landes!

Faire Bezahlung für die Produkte aus der Landwirtschaft und Wertschätzung für die erbrachte Leistung sind notwendig!

Meine Firma besteht zu einem Drittel aus Migranten, die in unser Sozialsystem einzahlen! Demokratie und Freie Meinungsäußerung, mit einen freien Presse sind für mich ein Hohes Gut! 

Dies darf nicht mit Nationalismus und rechtem Gedankengut untergraben werden. Eine Spaltung durch Populismus gilt es zu verhindern. 

 Es ist an der Zeit über Partei-Farben hinweg zurück zu einer pragmatischen und gut erklärten Politik zurückzukommen.

Hier noch ein Link zum Bericht in Donauries aktuell:

https://www.donau-ries-aktuell.de/politik/die-landwirtschaft-bleibt-laut-wechingen-81160

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